Einführung in die Didaktik der Religionskunde
Teil des Programms des Netzwerks Religionen, Kulturen, Ethik
Co-Leitung: Petra Bleisch (HEP|PH FR), Dominik Helbling (PH Luzern)
Finanzierung: HEP|PH FR, SBFI (swissuniversities, P9: Förderung der Fachdidaktiken)
Zeitraum: 2021-2025
Projektbeschrieb
Mit der Einführung der harmonisierten Lehrpläne (zwischen 2011 und 2019) haben in der Schweiz religionsbezogene Kompetenzen als Teil des obligatorischen Fachunterrichts (Natur, Mensch, Gesellschaft NMG; Ethik, Religion, Gemeinschaft ERG, Ethique et cultures religieuses ECR) in der Volksschule Eingang gefunden (Helbling et al., 2013). In Deutschland und Österreich finden sich religionsbezogene Kompetenzen in einzelnen Bundesländern insbesondere in Ersatzfächern des Ethikunterrichts (Kenngott, 2013, 2020). Begleitend dazu hat sich die Fachdidaktik der Religionskunde entwickelt (Bleisch et al., 2015). Bislang fehlt für den deutschsprachigen Raum für die Ausbildung von Lehrpersonen eine Einführung in die Fachdidaktik Religionskunde. Diese Lücke soll mit diesem Projekt geschlossen werden, indem es sich zum Ziel gesetzt hat, für Studierende des Lehramts für die Stufen Primar und Sekundar inkl. Gymnasium, die sich für ein religionskundlich ausgerichtetes Fach qualifizieren, sowie für Studierende der Religionswissenschaft, die sich in das Schulfeld einarbeiten und daher mit der Sprache und der Denkweise der Fachdidaktik vertraut werden wollen, eine Einführung zu verfassen.
Der Band bündelt bisherige disparat verfasste fachdidaktische Überlegungen zum religionskundlichen Unterricht und erste Unterrichtsforschungen und fokussiert das Fach- und Bildungsverständnis. Nach der Lektüre sollte das Zielpublikum in der Lage sein, die wesentlichen Parameter, die Religionskunde konstituieren, zu beschreiben und miteinander in Beziehung zu setzen, um letztlich das Fachverständnis eigenständig konzeptualisieren zu können.
Über eine Skizzierung des aktuellen religionspluralen gesellschaftlichen und kulturellen Kontextes sowie der Lebenswelt und den Alltagsvorstellungen von Kindern und Jugendlichen sollen Begründungen und Inhalte des religionskundlichen Unterrichts dargelegt und an die Bezugsdisziplin Religionswissenschaft als kulturwissenschaftliche akademische Disziplin angeschlossen werden. Nebst möglichen Modulierungen des Unterrichts wird auf berufsethische Fragen rund um das Handeln der Lehrperson besonderes Gewicht gelegt.
Literatur
Bleisch, P., Desponds, S., Durisch, N. & Frank, K. (2015). Zeitschrift für Religionskunde: Begriffe, Konzepte, Programm / Revue de didactique des sciences des religions: notions, concepts, programme. Zeitschrift für Religionskunde – Forschung, Didaktik, Unterricht / Revue de didactique des sciences des religions, 1, 8-26.
Helbling, D., Kropac U., Jakobs, M. Leimgruber, S. (Hrsg.). (2013). Konfessioneller und bekenntnisunabhängiger Religionsunterricht. Eine Verhältnisbestimmung am Beispiel Schweiz. TVZ.
Kenngott, E.-M. (2013). Vorsicht Religion! Missverständnisse, Einsichten und Neuorientierungen religionskundlichen Unterrichts im Fach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde. In M. Döbler (Hrsg.), Religionspädagogik zwischen religionswissenschaftlichen Ansprüchen und pädagogischen Erwartungen (S. 37-59). Bremen.
Kenngott, E.-M. (2020). Religion unterrichten in Bremen. In M. Rothgangel & B. Schröder (Hrsg.), Religionsunterricht in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland: Neue empirische Daten-Kontexte-aktuelle Entwicklungen (S. 129–152). Evangelische Verlagsanstalt.