OnEvol - Professionalisierung von NMG- und NT-Lehrpersonen im Bereich Evolution
Schwerpunkte 1 und 2

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Verantwortliche: Pitt Hild, Judith Lanka (PH ZH)
Teilnehmende: Justine Letouzey, Delphine Schumacher, Bertrand Gremaud), Daniele Milani (DFA-SUPSI)
Finanzierung:             HEP|PH FR, PH Zürich, the cogito foundation
Zeitraum:                   2021-2024

Zusammenfassung

Mit dem Projekt OnEvol wird eine Stärkung des Professionswissens von Schweizer Volksschullehrpersonen im Bereich Evolution angestrebt, damit zukünftige Generationen von Schüler*innen nachhaltigere Entscheidungen über evolutive Zusammenhänge im Alltag fällen können (axe 3). Bis dato gibt es nur wenig Studien, die eine Veränderung der Wissensgrundlagen bei angehenden oder bereits praktizierenden Lehrpersonen zu Evolution im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen untersuchen (vgl. Ha et al. 2015; Nadelson & Sinatra 2010; Nehm & Schonfeld, 2007). Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Evolutionstheorie die vereinigende Theorie der Biologie und zentral für deren Verständnis (Dobzhansky, 1973). Erkenntnisse aus der Evolutionstheorie haben direkte Auswirkungen auf unseren Alltag (u. a. Antibiotikaresistenzen, Nahrungsmittelproduktion, Biodiversitätskrise). Dennoch bleibt die Evolutionstheorie in Teilen der Bevölkerung unverstanden und umstritten (siehe Details bei Kampourakis, 2020). Studien belegen, dass im Bereich Evolution viele fachlich nicht adäquate Vorstellungen bei Schüler*innen vorhanden sind (z. B. Probiner 2016; Yates & Marek 2014; Queloz et al., 2017). In den letzten 30 Jahren hat sich das Feld der fachdidaktischen Evolutionsforschung rege entwickelt. Es wurden Diagnoseinstrumente zur Erfassung von Konzeptwissen zur Evolutionstheorie entwickelt. Dabei wurden eine Reihe von Präkonzepten identifiziert, welche aufzeigen, dass die Evolution nicht richtig verstanden wird (Mead & al., 2019). Einhergehend mit der Untersuchung vom Verständnis von Evolution wurden verschiedene Diagnoseinstrumente zur Erfassung der Akzeptanz der Evolutionstheorie entwickelt. Die Akzeptanz der Evolutionstheorie und die Bereitschaft, diese zu unterrichten, variiert in verschiedenen Kulturkreisen (Nehm & Schonfeld, 2007; Rutledge & Warden, 2000; Mead et al., 2018). Das Projekt OnEvol konzentriert sich auf das Professionswissen der Lehrpersonen. In einer landesweiten Fragebogenstudie (basierend auf Beniermann et al., 2021) sollen lehrplanrelevantes Wissen zur Evolution und die Akzeptanz der Evolutionstheorie bei angehenden und praktizierenden Volksschullehrpersonen erhoben werden (Axe 1). Auf Basis der Ergebnisse sollen im Anschluss Aus- und Weiterbildungsangebote zur Unterstützung von NMG- und NT-Lehrpersonen im Bereich Evolution entwickelt werden. Neben einer fachlichen Klärung und Vertiefung fokussieren diese Aus- und Weiterbildungsangebote fachdidaktische Elemente der Vermittlung von Evolution, insbesondere die Diagnose von Präkonzepten von Schüler*innen, damit die Kompetenzen der Schüler*innen adaptiv gefördert werden können. Zum Abschluss des Projekts OnEvol wird ein Diagnoseinstrument zu Händen der Lehrpersonen entwickelt, welches diese beim Planen und Unterrichten von Evolution und ihrer Theorie unterstützen soll (Axe 2).

Beniermann, A. et al. (2021). Evolution Education Questionnaire on Acceptance and Knowledge (EEQ) – Standardised and ready-to-use protocols to measure acceptance of evolution and knowledge about evolution in an international context. Zenodo.
Dobzhansky, T. (2013). Nothing in biology makes sense except in the light of evolution. The American Biology Teacher, 75(2), 87-91.
Ha, M., Baldwin, B. C., & Nehm, R. H. (2015). The long-term impacts of short-term professional development: science teachers and evolution. Evolution: Education and Outreach, 8(1), 1-23.
Kampourakis, K. (2020). The Public Acceptance of Evolution. In Understanding Evolution (Understanding Life, pp. 1-22). Cambridge: Cambridge University Press.
Mead, R., Hejmadi, M., & Hurst, L. D. (2018). Scientific aptitude better explains poor responses to teaching of evolution than psychological conflicts. Nature ecology & evolution, 2(2), 388-394.
Mead, L. S., Kohn, C., Warwick, A., & Schwartz, K. (2019). Applying measurement standards to evolution education assessment instruments. Evolution: Education and Outreach, 12(1), 1-14.
Nadelson, L. S., & Sinatra, G. M. (2010). Shifting acceptance of evolution: promising evidence of the influence of the Understanding Evolution website. The Researcher, 23(1), 13-29.
Nehm, R. H., & Schonfeld, I. S. (2007). Does increasing biology teacher knowledge of evolution and the nature of science lead to greater preference for the teaching of evolution in schools?. Journal of Science Teacher Education, 18(5), 699-723.
Pobiner, B. (2016). Accepting, understanding, teaching, and learning (human) evolution: Obstacles and opportunities. American journal of physical anthropology, 159, 232-274.  Yates, Tony B., and Edmund A. Marek. « A study identifying biological evolution-related misconceptions held by prebiology high school students. » Creative Education 6, no. 08 (2015): 811.
Rutledge, M. L., & Warden, M. A. (2000). Evolutionary theory, the nature of science & high school biology teachers: Critical relationships. The American Biology Teacher, 23-31.
Yates, T. B., & Marek, E. A. (2014). Teachers teaching misconceptions: a study of factors contributing to high school biology students’ acquisition of biological evolution-related misconceptions. Evolution: Education and Outreach, 7(1), 1-18.