Projekt 4: Baustellen in der schulergänzenden Betreuung – Ungleichheiten überbrücken

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Leitung: Loïse Bilat
Teilnehmende: Emeline Beckmann, Alexandre Duchêne, Mariana Steiner und Partner·in aus der Praxis
Finanzierung: HEP|PH FR
Zeit: 2023-2026

Die Schule spielt gemeinhin eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung sozialer Ungleichheiten, doch es wäre illusorisch, entsprechende Massnahmen auf den klassischen schulischen Rahmen begrenzen zu wollen. Das schulische Umfeld geht weit über die Schule im engeren Sinne hinaus, und eine Reihe von «Nebenräumen» tragen in erheblichem Masse zum Kampf gegen Ungleichheiten in der Schule bei. Wie schon unsere historischen Baustellen zeigen, ist es sinnvoll, diese Orte zu erkunden und sich näher damit zu befassen, bergen sie doch vielfach ungeahnte und vernachlässigte Alternativen und Handlungsmöglichkeiten. In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf die schulergänzende Betreuung. Diese Betreuung ist und war immer wieder Thema politischer Debatten rund um soziale Arbeitsteilung, Subsidiarität von Schule und Arbeit und Familien- und Wirtschaftspolitik und hat im Wandel der Zeit und der politischen Kräfteverhältnisse in freiheitlichen und sozialen Staaten zahlreiche Veränderungen erfahren. Vom einfachen Kinderhort über Hausaufgabenbetreuung bis hin zum soziokulturellen Angebot ist die schulergänzende Betreuung ein Nebenraum (weder ganz schulisch noch ganz ausserschulisch), in dem tagtäglich für Familien und Kinder, die oft in prekären Verhältnissen leben, Verbindungen zwischen Pädagogik und sozialer Arbeit geknüpft werden.

Unser Team arbeitet in Abstimmung mit einer Westschweizer Einrichtung für die schulergänzende Betreuung. In erster Linie sollen die Möglichkeiten ausgelotet werden, die eine Projektpädagogik ausserhalb der Schulmauern bietet, um gegen Ungleichheiten in der Schule anzugehen. Im Vordergrund soll dabei eine Pädagogik stehen, deren Schwerpunkt auf dem Bezug der Kinder zu den urbanen Räumen liegt, in denen sie sich bewegen. Indem wir lokale Initiativen Schritt für Schritt begleiten, mit lokalen Akteur·innen über die Problematik der Bildungsungleichheit diskutieren und parallel dazu die Auswirkungen der jeweiligen Initiativen dokumentieren und analysieren, tragen wir bei zu einem kollaborativen Ansatz beim Kampf gegen Ungleichheiten in der Schule, und zwar «neben» und mit der Schule durch den Einbezug von Akteur·innen mit Berufsprofilen ausserhalb des Lehramts.