Draussen lernen
Entdecke die Welt: Draussen lernen macht den Unterschied!

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Autor: Pascal Stadler; Fachdidaktiker NMG, HEP|PH FR

Warum ist ausserschulisches Lernen wichtig?

Im Museum die Hintergründe zu einem Ausstellungsobjekt erforschen? Eine Pflegefachperson zu ihren Erfahrungen auf der Intensivstation befragen? Einen Tag mit einer Forstwartin im Wald verbringen und sich dabei über die verschiedenen Funktionen des Waldes informieren? Das ist ausserschulisches Lernen. Es handelt sich dabei um Lernsituation, die nicht im Schulgebäude abgehalten werden, aber in Verbindung mit dem Unterricht stehen. In den didaktischen Hinweisen zu NMG unterstreicht der Lehrplan 21 die Bedeutung von ausserschulischem Lernen deutlich. Es erweitert den Horizont der Schülerinnen und Schüler, indem es direkte Begegnungen und Erkundungen ermöglicht, die innerhalb des Schulhauses oft nicht möglich sind. Durch die Integration von ausserschulischen Lerngelegenheiten in den Unterricht können vielfältige Erfahrungen mit der Umwelt gesammelt werden. Dabei stehen entdeckende, forschende und problembezogene Zugangsweisen im Vordergrund. Entscheidend dabei ist, dass ein Lernort Handlungsmöglichkeiten bietet, damit es zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Lernort kommt und sich die Exkursion nicht in einer Besichtigung erschöpft. Ausserschulische Lernorte ermöglichen so gleichsam das Entwickeln fachlicher Konzepte sowie das Üben von Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen an Lerngegenständen mit direktem Lebensweltbezug durch reale Begegnungen und Erkundungen. Lehrpersonen initiieren und begleiten dabei das ausserschulische Lernen, ziehen vor Ort Expertisen hinzu und Schülerinnen und Schüler können an diesen Orten individualisierte Interessen verfolgen und ihre Erfahrungen mit der Umwelt erweitern. Dadurch wird situiertes Lernen gefördert, das sich auf selbstgesteuertes Lernen und den direkten Bezug zu Objekten und Situationen in der eigenen Lebenswelt stützt.

5 Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung

Fächerübergreifend denken: Nutze ausserschulisches Lernen in Bezug zu unterschiedlichen Fachbereichen wie Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) oder Naturwissenschaften in Verbindung mit Geschichte oder Politik im dritten Zyklus, um einen mehrperspektivischen Ansatz zu fördern.

Kooperationen nutzen: Arbeite mit Fachpersonen vor Ort zusammen, sei es eine Forstwartin im Wald, ein Historiker in einem Museum oder ein Handwerker in einem Betrieb. Sie können wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten und die Lehrperson kann sich auf das Organisatorische konzentrieren und auf die Einbettung und das Weiterverfolgen des ausserschulischen Lernens in ihrer Unterrichtsplanung.

Praktisches Erleben fördern: Gib den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, vor Ort aktiv zu werden und selbst zu entdecken.Praktische Experimente, Simulationen und Erkundungstouren schaffen nachhaltige Lernerfahrungen. Aber auch Befragungen, Dokumentationen oder Recherchen vor Ort sind möglich.

wissen – können – wollen: Draussen zu lernen bedeutet, die Welt mit allen Sinnen zu erfahren und Zusammenhänge besser zu verstehen. Es bietet eine einzigartige Chance, das Gelernte in einen realen Kontext zu setzen und die Neugier der Schülerinnen und Schüler zu wecken. Nutzen wir gemeinsam die vielfältigen Möglichkeiten, die uns ausserschulisches Lernen bietet!

Themenfindung leicht gemacht: Es gibt unzählige Themen, die sich besonders gut für ausserschulisches Lernen eignen, wie Ökosysteme im Wald (für Natur und Technik), historische Stätten in der Stadt (für Räume Zeiten Gesellschaft), kulturelle Vielfalt in der Gemeinschaft (für Ethik Religionen Gemeinschaft) oder Arbeiten in einem Kraftwerk (Wirtschaft Arbeit Haushalt).

Für weitere Hinweise empfehlen wir:

Adamina, M., & Müller, H. (2008). Lernwelten Natur-Mensch-Mitwelt: Grundlagenband. Schulverlag.

Favre, P., & Metzger, S. (2019). Ausserschulische Lernorte nutzen. In P. Labudde & S. Metzger (Hrsg.), Fachdidaktik Naturwissenschaft, 1.-9. Schuljahr (S. 167-182). UTB.

Niederhäusern, R. von, Rempfler, A., & Wilhelm, M. (2011). Definition Ausserschulische Lernorte. In Messmer et al. (Hrsg.), Ausserschulische Lernorte-Positionen aus Geographie, Geschichte und Naturwissenschaften. LIT.

Weiterbildungsangebote: «Draussen Lernen»

Für das Schuljahr 2024/25 haben wir eine Vielzahl von Weiterbildungskursen im Angebot, die den Fokus auf Lernen im Freien legen:

KURSBEGINN
31. August 2024 Ab ins Beet – den Schulgarten und andere Lernorte auf dem Schulareal entdecken und nutzen Anmeldung
11. September 2024 Das Freispiel draussen Fokus Zyklus 1 Anmeldung
25. September 2024 Draussen Lernen auf dem Schulhof 5H-8H Anmeldung
5. Oktober 2024 RZG Geografie – ausserschulische Lernorte: der Schwarzsee Anmeldung
9. November 2024 Die gebaute Umwelt erkunden – Inspirationen und Ideen für den Unterricht Anmeldung
15. Januar 2025 Astronomie in der Sternwarte Épendes Anmeldung
14. Mai 2025 Baumeister Biber: Ein Praxisbeispiel für den BNE-Unterricht Anmeldung
21. Mai 2025 Linguistic landscapes and urban spaces Anmeldung
18. August 2025 Faszinierende Natur im Aletschgebiet – Auswirkungen des Klimawandels auf den Lebensraum Alpen Anmeldung