FE IDIS
Soziale Ungleichheiten, Vielfalt und schulische Institutionen

Die FE IDIS macht es sich zur Aufgabe, Forschungen zu entwickeln und pädagogische Massnahmen vorzuschlagen, mit denen soziale Ungleichheiten im schulischen Umfeld wieder in den Mittelpunkt unserer Überlegungen gerückt werden.

Unsere Arbeiten stützen sich auf die uns zugrunde liegenden Fachgebiete (Soziologie der Erziehung, politische Anthropologie, Sprachwissenschaften) und wollen beschreiben, begreifen und erklären:

  1. welche Prozesse zur Inklusion und Exklusion von Schüler·innen aufgrund von Unterschieden in Geschlecht, Klasse, Begabung, Sprache oder Rasse führen;
  2. welche Ideologien hinter schulischen Praktiken stehen (seitens der Lehrpersonen oder der jeweiligen Institution) und welche Rolle diese bei der Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheiten spielen;
  3. wie staatliche Volkswirtschaften und bürokratische Systeme sozialgeschichtlich gesehen die Behandlung von Vielfalt und Ungleichheiten im Bildungswesen regulieren, bedingen, infrage stellen und neu überdenken.

Des Weiteren hat unsere empirische Arbeit zum Ziel, Vorschläge für pädagogische Massnahmen zu formulieren. Damit wird bezweckt, eine rein theoretische kritische Haltung zu überwinden und Neues auszuprobieren, und zwar nicht nur im Unterricht, sondern auch in den Zwischenräumen zwischen schulischen und pädagogischen Veranstaltungen sowie mit Lehrpersonen und angehenden Lehrpersonen, um gegen soziale Ungleichheiten anzugehen.

Die Baustelle sozialer Ungleichheiten im Bildungswesen

Forschungsprogramm 2022–2026

Unser Fünfjahresprogramm 2022–2026 rund um «Baustellen» zum Handeln gegen soziale Ungleichheiten im Bildungswesen. Als «Baustelle» ist hier ein Ort zu verstehen, an dem Ideen und konkrete Handlungsvorschläge gegen soziale Ungleichheiten ausgelotet, getestet, analysiert und erprobt werden. Die FE stellt in diesem Sinne eine Baustelle dar, auf der wir an der Konstruktion – und nicht der Dekonstruktion – von Ideen, Ressourcen und Praktiken arbeiten, die sich in der Praxis noch bewähren müssen. Der Begriff «Baustelle» macht es möglich, die Vorstellung einer überragenden, allwissenden Wissenschaft infrage zu stellen und zu einer Wissenschaft zu finden, die Dinge versucht und dabei auch Fehler macht, und für eine Forschung zu stehen, die neue Wege geht, sich dabei von Initiativen aus der Vergangenheit inspirieren lässt und deren Potenzial und Grenzen im heutigen Kontext auslotet. «Baustelle» heisst auch, dass soziale Ungleichheiten zwar nie ein Ende nehmen (und also bestehen bleiben), es aber möglich ist, konkrete und naturgemäss unvollkommene Massnahmen zu ergreifen, um etwas zu versuchen.

Alle Projekte in diesem Programm folgen einem sowohl historiografischen als auch ethnografischen Forschungsansatz und sind zugleich bewusst praxisorientiert ausgelegt.

 

Unsere empirische Arbeit hat zum Ziel, Vorschläge für pädagogische Massnahmen zu formulieren. Damit wird bezweckt, eine rein theoretische kritische Haltung zu überwinden und Neues auszuprobieren, und zwar nicht nur im Unterricht, sondern auch in den Zwischenräumen zwischen schulischen und pädagogischen Veranstaltungen sowie mit Lehrpersonen und angehenden Lehrpersonen, um gegen soziale Ungleichheiten anzugehen

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Alexandre Duchêne
Ordentlicher Professor an der UniFR - Mitglied der Direktion des Instituts für Mehrsprachigkeit und ordentlicher Professor PH und Leiter der FE IDIS
alexandre.duchene@edufr.ch

Die Säulen des Forschungsprogramms

Unser Programm (2022–2026) baut auf zwei Säulen (Schwerpunkten) auf, die miteinander verbunden sind und unsere Forschungen stützen.

  • Im Rahmen der Säule «Baustellengeschichte» werden aktuelle und vergangene Initiativen erkundet, um zu begreifen, ob und/oder wie sie das heutige Bildungswesen beeinflusst haben und inwiefern vergessene Konzepte und Experimente eine Inspiration für die Gegenwart darstellen können.
  • Ziel der Säule «Praxisbaustellen» ist es, in Anlehnung an frühere Initiativen Vorschläge in der Praxis auszutesten, zu dokumentieren und die entsprechenden Potenziale und Grenzen zu analysieren.

 Figur 1: Säulen und Projekte des Forschungsprogramm

Laufende Projekte

Laufende Dissertationen

Mitglieder

Assoziierte Mitglieder